Erkrankungen &… Herz- und Gefäße Diagnostische /…

Venen-Thrombosen

Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie

Venen-Thrombosen haben häufig langfristige Folgen. Nicht wenige Betroffene leiden jahrelang an massiven Schmerzen und Schwellungen, dem sogenannten post-thrombotischen Syndrom (PTS). Hilfe bietet seit wenigen Jahren ein Kathetereingriff, der von speziell geschulten Experten des Universitätsklinikums Heidelberg angeboten wird.

tiefe venöse Thrombose (TVT)

Die tiefe venöse Thrombose (TVT) ist eine akute Erkrankung, die ein häufiges Krankheitsbild darstellt. Die Therapie umfasst die Blutverdünnung (Antikoagulation) und die Kompressionstherapie. Mit Hilfe dieser Therapie lassen sich Komplikationen wie die Lungenembolie oder das erneute Auftreten einer Thrombose sehr effektiv verhindern. Allerdings ist diese Therapie ineffektiv in der Verhinderung des post-thrombotischen Syndroms (PTS), welches bei ca. 50% der Patienten mit TVT innerhalb von 2 Jahren auftritt und für die Betroffenen ein großes Problem darstellt.

Therapie des post-thrombotische Syndrom (PTS)

Das PTS fasst die Beschwerden zusammen, die durch die Schädigung der Venenwand und Venenklappen durch das Blutgerinnsel entstehen. Hierunter fallen Schwäche und Schwere des betroffenen Beines, aber auch ein geschwollenes Bein und Hautveränderungen. 6-7% der betroffenen Patienten weisen ein schweres PTS bis hin zu offenen Wunden, dem sog. Ulcus cruris, auf. Dies kann die Mobilität deutlich einschränken und konnte bis vor kurzem nicht adäquat therapiert werden. In den letzten Jahren wurden allerdings neue Katheter-Techniken und Materialien entwickelt, um das zugrundeliegende Problem des PTS, die Stenose oder den Verschluss einer Vene, invasiv zu behandeln und zu beheben. 

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist aktuell das einzige Zentrum in Süddeutschland, das diese Eingriffe durchführen kann.

Die Eingriffe werden durch speziell geschulte Spezialisten in der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Universitätsklinikum Heidelberg mit großem Erfolg durchgeführt. Das sehr sichere Verfahren geht nur mit sehr geringen Risiken und Nebenwirkungen einher.
Die Patienten werden lokal betäubt, meist in der Kniekehlen-Region. Dann wird die Vene punktiert und eine sogenannte Schleuse eingelegt. Nach der invasiven Darstellung der Stenose / des Verschlusses wird diese Region mit speziellen feinen Drähten passiert. Diese werden als Leitschiene verwendet und ein Ballon in den zu behandelnden Bereich vorgeschoben. Nach der Aufdehnung mittels Ballon folgt die Stentimplantation, um diesen Bereich langfristig offen zu halten. Die Eingriffsdauer hängt von dem Ausmaß der thrombotisch veränderten Gefäßbereiche ab.

Effektive Therapie chronischer Venenverschlüsse nach Thrombose

Sliedshow

Bild 1 von 3

Invasive Darstellung der Beckenvene: Normale Durchblutung der Vene im Leistenbereich (schwarzer Pfeil). Nur noch minimaler Blutfluss im oberen Teil (weisser Pfeil). Ursache ist eine höchstgradige, subtotale Stenose im Bereich der Beckenvene (Vena iliaca com).

Bild 2 von 3

Dilatation des subtotalen Verschlusses: Vorsichtige Drahtpassage über den subtotalen Verschluss hinweg in die untere Hohlvene. Über den Draht wird ein spezieller Hochdruckballon für die Veneneingriffe bis in die fadenförmige Verengung vorgeschoben. Durch das Aufdehnen des Ballons wird der subtotale Verschluss beseitigt.

Bild 3 von 3

Stentimplantation: Nach der Dilatation des subtotalen Verschlusses erfolgt die Stentimplantation mit dem Ziel der langfristigen Offenheit des Gefäßes. Es werden nur speziell für die Venen hergestellten Stents verwendet.

Ein invasiver Eingriff kann auch bei einem seit vielen Jahren bestehenden PTS noch effektiv eingesetzt werden

Durch diese Behandlung sind wir am Universitätsklinikum Heidelberg in der Lage das PTS und damit die Beschwerden der Patienten effektiv und langfristig zu verbessern. Die Symptome bessern sich innerhalb von Tagen nach dem Eingriff und in den meisten Fällen kann der Patient nach ca. 2-3 Tagen wieder aus der stationären Behandlung entlassen werden. Eine weitere Nachbehandlung ist in der Regel nicht erforderlich. 

DE